Liebe Rosmarie!

Wer hätte gedacht, daß wir heuer in unserem Dorf, Weihnachten ohne dich feiern müssen und fortan auf dich verzichten müssen.
Du warst die Seele unseres St. Pauls, deiner geliebten Heimat, Hüterin und gute Fee.
Sehr früh musstest du nach dem plötzlichen Tode deines Vaters den Betrieb übernehmen. Bei der Beerdigung vom Meraner Gerold sind wir in deiner Sektlaube nebeneinander gesessen, wo du mir erzähltest, daß man großen Respekt vor dir hatte, ja daß du sogar gefürchtet warst, ob deines harten Kernes.
Raue Schale und gutes Herz, das hattest du.
Du erzähltest auch von deinem Neffen, den du sehr mochtest und von deinen Geschwistern.
Ich habe dir gerne gelauscht, saßen über einer Stunde traut zusammen, es tat uns gut und ließen auch den Gerold nochmals hoch leben.

Und so verband uns ein gemeinsames Schicksal, warst du doch an jenem 24.07.1962 in Innsbruck in deiner Niederlassung, und die Einzige, die unseren Vater noch lebend in der Uni Klinik gesehen hat, wo er mit 39 Jahren verstarb.

Später, ließest du uns wissen, daß du uns nach unserer Volljährigkeit die Umstände zum
Tode unseres Vaters mitteilen würdest. Dieses Geheimnis hattest du uns jedoch vorenthalten und nimmst es jetzt mit ins Grab.

Wir durften bei Euch als Kinder im großen Haus zum spielen mit Franz kommen, und du meintest, wir wären feine Kinder gewesen.
So manche Unterstützung haben wir in dieser Kinderzeit von dir bekommen und lebenslang hast du immer ein Auge auf uns geworfen.

Ein großer Verwandtenschafts- und Bekanntenkreis scharte sich um dich und bis
zum Schluß, warst du gerne gesehen, als Freundin, Stütze oder als Gast.
Deine gepflegte Redensart, dein gestreutes Wissen aber auch dein Charakter, machte dich fast unannahbar, und doch mochtest du einmal jemand, hatte er es gut bei dir.

Liebe Rosmarie,
morgen bei deiner Beerdigung sind wir ganz fest traurig, traurig, daß wir uns nicht mehr
von dir verabschieden konnten, aber auch ungemein dankbar, daß du als Dorfpatin die Pfarrei und die Vereine hoch leben ließest und sonst prachtvolle Taten im Stillen vollbrachtest.
Wir werden dich sehr vermissen und dir ein ehrbares Andenken wahren.
Pfiati, liebe Rosmarie,

Astrid und Edith Weinreich
20.12.2023
St. Pauls / Terlan

Liebe Rosmarie!
Es ist Weihnachtszeit und üblicherweise hatte Mama mit dir - und auch Lendl Ebner - Kontakt. Nach Mamas Tod 2014 habe ich das übernommen und wir haben uns geschrieben und in letzter Zeit vermehrt telefoniert. Das hatte ich auch diese Woche wieder vor ........... doch leider bin ich zu spät gekommen, was mich sehr traurig macht.
Wie oft war ich mit Mama in St. Pauls und Unterroan, um ihre Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen sowie die nächste Generation (z.B. dich und Lendl) zu besuchen. Ich habe die Geschichten im Ohr, welchen Schabernack die Cousins in Unterroan bei Mamas Besuchen in den Sommerferien mit ihr getrieben haben.
Unser letztes persönliches Treffen haben wir gemütlich bei dir zu Hause, beim Lipp und auf Schloß Korb verbracht ........ es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen.
Liebe Rosmarie, ich wünsche Dir alles Gute auf deiner letzten Reise und grüß mir alle unsere Lieben im Himmel (an Zita kann auch ich mich noch sehr gut erinnern)
Du wirst mir fehlen!
Wenn ich das nächste Mal nach St. Pauls komme, wird alles anders sein.
Alles Liebe, ich denk an dich
Babi (Barbara) Geiger
(Enkelin von Burgl Rautscher)
Kramsach/Tirol

Allen Angehörigen mein herzliches Beileid.