Er erforschte die seltene Erbkrankheit Progerie, an der er litt, und verströmte Zuversicht. Nun ist der Biologe Sammy Basso im Alter von 28 Jahren gestorben. Seinem besten Freund zufolge hatte er bis zum Schluss Spaß am Leben.
Sammy Basso ist tot. Der Italiener starb am Samstag, wie die von ihm gegründete Progerie-Stiftung Aiprosab mitteilte. Sein bester Freund, Riccardo Zanolli, erzählte der italienischen Tageszeitung »Corriere della Sera« nun, Basso habe bei einer Feier getanzt und sich dann unwohl gefühlt. »Er hat bis zum letzten Moment Spaß gehabt«, so Zanolli.
Basso war bewusst, dass er jederzeit sterben könnte. Mit 28 Jahren übertraf er die durchschnittliche Lebenserwartung von an Progerie erkrankten Menschen um mehr als das Doppelte. Bei Progerie, auch als Hutchinson-Gilford-Syndrom bekannt, wird der Alterungsprozess von Gewebe und Organen beschleunigt. Die Krankheit lässt Babys bereits nach wenigen Monaten vorschnell altern. Wie im Zeitraffer fallen Haare aus, wird die Haut faltig, verkalken Arterien. Todesursachen sind häufig Herzinfarkt und Schlaganfall.
Bei dem 1995 in Schio in Norditalien geborenen Basso wurde im Alter von zwei Jahren Progerie diagnostiziert. Bereits als Kind engagierte er sich, um anderen Menschen mit der Erkrankung zu helfen. Sein wichtigstes Ziel war es, das Bewusstsein für Progerie zu schärfen und die Forschung voranzutreiben. 2018 hatte er sein Studium der Naturwissenschaften mit einer Arbeit über Therapien zur Verlangsamung des Verlaufs der Krankheit abgeschlossen.
»Heute ist unser Licht erloschen. Wir danken dir, Sammy, dass du uns zu einem Teil deines wunderbaren Lebens gemacht hast, und wir umarmen deine Familie und Freunde in dieser schwierigen Zeit der Trauer«, teilte seine Stiftung jetzt mit und bedankte sich bei seinen Unterstützern. »Er hat uns alle gelehrt, dass es sich lohnt, das Leben in vollen Zügen zu genießen, auch wenn die Hindernisse im Leben manchmal unüberwindbar erscheinen.
cor/dpa - Sammy Basso mit Freunden beim Marathon in Venedig (2022): »Wir haben von ihm gelernt, wie man das Leben ausschöpft« Foto: Alessio Marini / IPA / ZUMA Press / dpa