23.04.2025
Tausende begleiten Überführung des Papstes in den Petersdom
Mit einer feierlichen Zeremonie sind die sterblichen Überreste von Papst Franziskus an diesem Mittwochmorgen in den Petersdom überführt worden, wo die Gläubigen sich ab sofort von ihm verabschieden können. Am Samstag wird dann die Begräbnismesse mit seiner anschließenden Überführung und Grablege in der Basilika Santa Maria Maggiore stattfinden.
Christine Seuss - Vatikanstadt (vatican - news)
In der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta, der Wohnstätte des Papstes zu Lebzeiten, hatten sich die rund 80 Kardinäle und Patriarchen versammelt, die bereits in Rom eingetroffen sind. Auf dem Vorplatz warteten die anwesenden Erzbischöfe und Bischöfe, gemeinsam mit zahlreichen anderen Trauergästen.
Nachdem Kardinalkämmerer Joseph Farrell das gemeinsame Gebet in der Kapelle geleitet hatte, nahmen die Sargträger den schlichten Holzsarg mit den sterblichen Überresten des verstorbenen Papstes auf ihre Schultern, um in feierlicher Prozession zum Petersdom zu schreiten. Begleitet wurde die Prozession von den Kardinälen, Bischöfen, Priestern und Beichtvätern des Petersdoms, Familienangehörigen und engsten Mitarbeitern des Papstes; acht Schweizer Gardisten flankierten den Sarg als Ehrenwache.
Einzug auf den Petersplatz
Durch den Torbogen unter dem Glockenturm auf der linken Seite des Petersdoms erreichte die Prozession den Petersplatz, wo sich etwa 20.000 Gläubige eingefunden hatten, um die Überführung des Papstes in die Basilika zu begleiten. Über die große Treppe auf dem Vorplatz, auf dem bis vor wenigen Stunden noch der große Baldachin aufgebaut war, betrat die lange Prozession über das Hauptportal den Petersdom. Der im offenen Sarg liegende Papst, relativ am Ende der langen Prozession und direkt hinter den Kardinälen, gefolgt von den Familienangehörigen und engsten Mitarbeitern, wurde von den Gläubigen mit immer wieder aufflammendem Applaus begrüßt.
Nachdem die Trauergemeinde den Petersdom erreicht und durch das offene Haupttor betreten hatte, versammelten sich die Begleitenden unter dem Gesang der Allerheiligenlitanei mit der Bitte um Gebet für den Verstorbenen um den Confessio-Altar. Vor ihm - und damit vor dem Petrusgrab - wurde Papst Franziskus aufgebahrt, so wie er selbst es verfügt hatte, nur leicht erhöht und nicht auf einem Katafalk. Bekleidet ist der verstorbene Papst mit einem Gewand in der päpstlichen Trauerfarbe Rot, mit der weißen Mitra angetan, in den Händen einen schlichten Rosenkranz.
Nach der Lesung des Evangeliums, den Fürbitten und einem Gebet durch den Kardinalkämmerer sang die Gemeinde zum Abschluss der Liturgie das Salve Regina.
Gläubige können sich verabschieden
Bis Freitagabend können die Gläubigen nun ab sofort im Petersdom von Papst Franziskus Abschied nehmen: am Mittwoch, 23. April, von 11-24 Uhr; am Donnerstag, 24. April, von 7-24 Uhr, und am Freitag, 25. April, von 7-19 Uhr. Während dieser Zeiten werden die Bilder aus dem Petersdom auch im Live-Stream übertragen, ein rein touristischer Besuch des Petersdoms ist hingegen nicht möglich. Alle Gläubigen können durch die Heilige Pforte die Basilika betreten und werden dann durch das Mittelschiff geleitet, um sich vom verstorbenen Papst zu verabschieden.
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22.04.2025
Papst: Requiem am Samstag, Sarg ab Mittwoch im Petersdom
Das feierliche Requiem für den verstorbenen Papst findet am kommenden Samstagmorgen auf dem Vorplatz des Petersdoms statt. Der Sarg wird am Mittwochmorgen in den Petersdom überführt, wo Gläubige Abschied nehmen können.
Das teilte der Vatikan am Dienstagmorgen mit. Die Beerdigungsmesse für Franziskus wird demnach am kommenden Samstag (26. April 2025) um 10 Uhr vor dem Petersdom stattfinden und somit die neuntägige Trauerzeit „Novemdiales“ einläuten. Zelebriert wird die Liturgie, die gemäß den Vorschriften des Beerdigungsritus „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ (Nr. 82-109) durchgeführt wird, von Kardinal Giovanni Battista Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums.
Beisetzung in Santa Maria Maggiore
Nach der Eucharistie werden bei der Feier die Riten der „Ultima Commendatio" (Aussegnung) und „Valedictio" (Verabschiedung) vorgenommen. Danach werde der Sarg des Pontifex in die Petersbasilika getragen und danach in die Basilika Santa Maria Maggiore überführt, wo die Beisetzung erfolgen soll, hieß es weiter.
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs haben bereits ihr Kommen für die Zeremonie bereits zugesichert, darunter der deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier, die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen und die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Emmanuel Macron aus Frankreich, US-Präsident Donald Trump, Argentiniens Präsident Javier Milei und die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, die dafür ihre geplanten Reisen nach Usbekistan und Kasachstan abgesagt hat. Weitere Staatsoberhäupter werden erwartet.
Sarg ab Mittwoch im Petersdom
Bereits ab diese Woche Mittwoch können Gläubige im Petersdom vom verstorbenen Papst Abschied nehmen. Um 9 Uhr werde Franziskus‘ Leichnam im Sarg aus der Santa-Marta-Kapelle in den Petersdom überführt. Auch dieser Schritt findet gemäß den Bestimmungen des „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ (Nr. 41-65) statt.
Die Translation beginne nach einem Gebetsmoment unter Leitung des Kardinalkämmerers Kevin Joseph Farrell, wurde angekündigt. Die anschließende Prozession führt laut Vatikanangaben über die Piazza Santa Marta und die Piazza dei Protomartiri Romani; vom Glockenbogen aus komme sie auf den Petersplatz und werde durch das Hauptportal in die Vatikanbasilika eintreten.
Nach dem Wortgottesdienst unter Leitung von Kardinal Farrell im Petersdom könnten die Gläubigen am Sarg des Papstes Abschied nehmen.
Abschied von einem Hirten
Papst Franziskus hatte den Ritus für die Beerdigung des römischen Pontifex „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ noch im vergangenen Jahr vereinfacht und gestrafft. Der erneuerte Ritus unterstreiche, dass die Papstbeerdigung die eines Hirten und Jüngers Christi und nicht eines mächtigen Mannes dieser Welt sei, erläuterte der Verantwortliche für die liturgischen Feiern der Päpste, Erzbischof Diego Ravelli, im November bei Vorstellung der neuen Fassung.
Wir übertragen sowohl die Überführung als auch die Beerdigungsmesse live und mit deutschem Kommentar jeweils ab einige Minuten vor Beginn der Zeremonie über unsere Webseite, auf Facebook und Youtube beziehungsweise über mehrere TV- und Radiosender aus dem deutschen Sprachraum, die unsere Übertragungen übernehmen.
(vatican news – pr)
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21.04.2025
Papst Franziskus ist tot
Papst Franziskus ist am Morgen des Ostermontag ins Haus des Vaters zurückgekehrt. Das hat der Kardinalkämmerer des Vatikans Kevin Farrell am Vormittag bekannt gegeben. Franziskus war 88 Jahre alt. Noch am Vortag, dem Ostersonntag, hatte er - sichtlich geschwächt - auf dem Petersplatz der Stadt und der Welt den Segen Urbi et Orbi gespendet.
„Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben“, sagte Kardinal Kevin Farrell per Video, das der Vatikan um 9.47 live übertrug . „Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet“, so der US-amerikanische Kurienkardinal.
„Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten. In großer Dankbarkeit für sein Beispiel als wahrer Jünger des Herrn Jesus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreifaltigen Gottes."
Papst Franziskus schien auf dem Weg der Genesung von einer langwierigen Atemwegsinfektion, die ihn am 14. Februar für gut fünf Wochen ins Krankenhaus brachte. Er war am 23. März in den Vatikan zurückgekehrt und hatte sich seither einige Male in der Öffentlichkeit gezeigt.
(vatican news – gs)