Trauernachrichten aus aller Welt

Muhammad Ali

Online seit: 04.06.2016

4. Juni 2016

Muhammad Ali, die größte Ikone des Boxsports, ist im Alter von 74 Jahren in einem Krankenhaus bei Phoenix gestorben. Ali war seit 1984 an Parkinson erkrankt.

Boxlegende Muhammad Ali ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb der frühere Weltmeister im Alter von 74 Jahren in Phoenix im Staat Arizona. Auch sein Sprecher Bob Gunnell bestätigte den Tod auf Twitter. Ali, der seit vielen Jahren an Parkinson litt, war am Donnerstag mit Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden. "Nach einem 32 Jahre langen Kampf mit der Parkinson-Krankheit ist er von uns gegangen", hieß es in dem Statement.

 
Der frühere Schwergewichtsweltmeister Ali war am Donnerstag wegen Atemproblemen in eine Klinik in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona eingeliefert worden, im Laufe des Freitagabends verdichteten sich Berichte über eine rapide Verschlechterung seines Zustands. Ali hatte sich in der jüngeren Vergangenheit wiederholt im Krankenhaus behandeln lassen müssen. So wurde er Ende 2014 wegen des Verdachts auf eine Lungenentzündung eingeliefert, die Erkrankung stellte sich später allerdings als Harnwegsinfektion heraus.

"Ali, Frazier und Foreman, wir waren wie ein Mann. Ein Teil von mir ist heute von uns gegangen, der großartigste Teil", schrieb George Foreman, einer von Alis größten Gegnern, bei Twitter. "Gott hat seinen Champion zu sich geholt", schrieb der frühere Weltmeister Mike Tyson.

Ali war seit 1984 an Parkinson erkrankt. 1981 hatte Ali, geboren als Cassius Marcellus Clay, seine Karriere beendet. "The Greatest", dreimal "undisputed champion" aller Verbände, hatte den Boxsport geprägt wie kein Sportler vor oder nach ihm. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wählte ihn 1999 zum Sportler des Jahrhunderts. Alis Boxstil ging in die Geschichte ein, "schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene", lautete das Motto des polarisierenden Sportlers.

Unvergessen sind vor allem seine Jahrhundertkämpfe gegen Joe Frazier und George Foreman. Im "Rumble in the Jungle" am 30. Oktober 1974 in Kinshasa wurde er vom Favoriten Foreman rundenlang schwer getroffen, ehe er den bis dahin in 40 Fights ungeschlagenen K.-o.-König in der achten Runde auf die Bretter schickte.

"Er war größer als der Präsident der Vereinigten Staaten, war der berühmteste Mensch der Welt", sagte Alis einstiger Gegner George Foreman. Ali hatte ein Charisma, das Millionen Menschen faszinierte.

"Parkinson kann mich nicht bezwingen"

Nach seinem Rückzug aus dem Sport trat Ali seltener öffentlich auf, sein soziales Engagement setzte er aber fort. Ali hatte sich besonders für Bürgerrechte und Religionsfreiheit eingesetzt.

Sein vielleicht denkwürdigster Auftritt gelang ihm bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, als er als Überraschungsgast mit zittriger Hand das olympische Feuer entzündete. "Ich habe gezeigt, dass Parkinson mich nicht bezwingen kann", sagte Ali damals, "ich habe gezeigt, dass ich immer noch der Größte bin."

 
Die Gerüchte um seinen Gesundheitszustand rissen auch in den folgenden Jahren nicht ab: Im Februar 2013 behauptete sein Bruder, dass Ali bald sterben werde. Alis Frau Lonnie wies das entschieden zurück. Bruder Rahman gab zu, nur telefonisch Kontakt zu Ali zu halten.

Aufsehen erregte im Jahr 2014 die Versteigerung von einem Paar Boxhandschuhen, die Ali 1971 im "Kampf des Jahrhunderts" gegen Frazier getragen hatte. Ein anonymer Sammler war bereit, 388.375 Dollar (etwa 290.000 Euro) für das Paar auszugeben. Glück hatten die Handschuhe Ali nicht gebracht, denn den Kampf entschied letztlich Frazier für sich.

"Muhammad Ali hat dieses Land verwandelt und die ganze Welt mit seinem Geist beeinflusst", sagt der langjährige Promoter Bob Arum über den "Größten der Welt": "Sein Vermächtnis wird für immer Teil unserer Geschichte sein."

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