Hugo Portisch ist tot. Der wohl bekannteste Journalist Österreichs ist am Donnerstag im Alter von 94 Jahren gestorben.
1927 in Pressburg geboren, startete er nach dem Studium 1948 seine journalistische Karriere, in der er mehrfach Geschichte schrieb. Gemeinsam mit den "Salzburger Nachrichten" und anderen Zeitungen organisierte er 1964 als Chefredakteur des "Kurier" das erfolgreiche Volksbegehren für einen unabhängigen Rundfunk. Drei Jahre später holte Generalintendant Gerd Bacher ihn als Chefkommentator zum ORF. Seine Berichte aus fernen Ländern wurden legendär.
Einen Meilenstein setzte Portisch mit den Fernsehserien "Österreich I" und "Österreich II". Er verfügte über die seltene Gabe, komplizierte Sachverhalte zu erklären, ohne sie zu vereinfachen.
Er schrieb zahlreiche Bücher, in denen er sich vor allem mit Geschichts- und außenpolitischen Themen beschäftigte, aber auch mit seinem größten Hobby: dem Schwammerlsuchen.
Portisch erhielt zahlreiche Journalistenpreise und Auszeichnungen. 2018 wurde er zum Wiener Ehrenbürger ernannt, 2019 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der Republik. Die höchste Auszeichnung, die ihm angetragen wurde, lehnte Portisch allerdings ab: 1992 stand das Angebot im Raum, dass er mit Unterstützung von SPÖ und ÖVP Bundespräsident wird. Seine Unabhängigkeit und sein Journalistenberuf waren Portisch aber wichtiger.