26. Juli 2010
Brigitte Schwaiger kam 1949 in Freistadt (Oberösterreich) als Tochter eines Arztes zur Welt. Nach der Matura ging sie nach Wien, wo sie einige Semester Germanistik, Psychologie und Romanistik studierte.
Sie heiratete später einen spanischen Offizier, mit dem sie von 1968 bis 1972 auf Mallorca und in Madrid lebte. Dort unterrichtete sie Deutsch und Englisch und beschäftigte sich außerdem mit Malerei und Bildhauerei. Nach der Scheidung kehrte sie nach Österreich zurück und studierte an der Pädagogischen Akademie Linz. Nebenbei trat sie als Schauspielerin in einem Kellertheater auf, arbeitete als Regieassistentin beim ORF und als Sekretärin in einem Wiener Theaterverlag.
1977 erschien ihr erster Roman: "Wie kommt das Salz ins Meer" – darin geht es um eine lebenshungrige, freiheitsliebende junge Frau, die aus Konvention heiratet; in präziser, ironisch gebrochener Sprache thematisierte Brigitte Schwaiger Fragen des Ehealltags, der väterlichen Autorität und des vergeblichen Ausbruchs aus dieser Welt.
Mit diesem Erstlwerk wurde sie praktisch über Nacht berühmt, leider konnte sie aber mit ihren nächsten Büchern nicht mehr an diesen Erfolg anschließen. Schwaiger heiratete ein zweites Mal und wurde 1987 Mutter eines Sohnes. In den folgenden Jahren hatte sie immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen, bis sie schließlich Ende 2001 "kaputt vom vielen Nachgrübeln" über ihr unglückliches Leben war. Sie ließ sich erstmals in die Psychiatrie einliefern.
In allen ihren Arbeiten spielte ihre eigene Biografie eine große Rolle: In ihrem letzten Werk "Fallen lassen" hat sie ihre Erfahrungen in der Psychiatrie verarbeitet - eine beklemmende, bestürzende Beschreibung, eine schonungslose Zusammenfassung einer seit dreißig Jahren andauernden psychischen Erkrankung mit zahlreichen Selbstmordversuchen.
Am 26. Juli 2010 wurde Brigitte Schwaiger schließlich tot in einem Seitenarm der Donau in Wien gefunden. Es wird von Suizid ausgegangen.