28. Januar 2002
Astrid Lindgren wurde 1907 in der schwedischen Ortschaft Vimmerby als Astrid Anna Emilia Ericsson geboren. Unscheinbar zunächst, lebt sie heute in ihrem Vermächtnis weiter, mit dem sie die Kindheit von Millionen versüßt hat…
"Die beste Zeit meines Lebens war, wenn ich spielen durfte. Ich fand es nicht besonders lustig, größer zu werden", erzählt Lindgren später. Bravourös meisterte Lindgren die Schule, besonders gerne lernte sie Englisch, Deutsch und Französisch. Auch das Schreiben machte ihr immer viel Spaß. 1924 erhielt sie von dem Chefredakteur der Ortszeitung ein Angebot für eine journalistische Ausbildung an. Sie recherchierte, schrieb eigene Geschichten und korrigierte Texte der anderen Redakteure.
Mit 18 wurde sie von einem verheirateten Mann schwanger, weshalb sie die Stadt verlassen musste. So zog sie nach Stockholm, wo sie mit ihrem Sohn ein neues Leben anfing. Dieser wurde jedoch bald an eine Pflegefamilie weitergegeben. Der zeitweise Verlust ihres Sohnes, den sie erst nach vier Jahren wieder zu sich nehmen durfte, hat sie zu vielen späteren Geschichten veranlasst.
Mittlerweile arbeitete die junge Mutter als Sekretärin, war mit Sture Lindgren verheiratet und bekam 1934 auch eine Tochter, Karin. Vorerst veröffentlichte Astrid Lindgren Kurzgeschichten in Zeitungen. Der Schriftstellerei wand sie sich erst in den 1940er Jahren zu. Als ihre Tochter krank im Bett lag und sich den Namen Pippi Langstrumpf ausdachte, spann Astrid die Geschichte einfach weiter. Der Erfolg von "Pippi" macht aus Astrid Lindgren schnell einen Star, sie führte aber lieber ihr bescheidenes Leben weiter. Nur beim Schreiben konnte sie den Sorgen entkommen, von denen es nicht wenige gab: Ihr Mann, ihr Bruder, ihr Sohn starben. All die traurigen Erlebnisse verarbeitet sie in dem Buch „Die Brüder Löwenherz“.
1981 vollendet Astrid Lindgren mit "Ronja Räubertochter" das letzte ihrer Kinderbücher. Am 28. Januar 2002 stirbt sie im Alter von 94 Jahren. Doch Astrid, die niemals hat erwachsen werden wollen, lebt in den Kindern ihrer Geschichten weiter. In "Karlsson", "Michel", "Madita" – und in "Pippi".
Ihren Erfolg als Schriftstellerin nutzte sie zu Lebzeiten, um sich für Menschen- und Tierrechte einzusetzen. Für diese Leistungen bekam sie 1978 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sowie 1994 den Ehrenpreis des "Right Livelihood Awards", eine Art alternativer Nobelpreis.